Fauna im Fokus
In Deinem Garten – selbst im urbanen Raum – begegnen Dir einheimische Tiere. Biologin Monica Marti-Moeckli porträtiert regelmässig eines von ihnen in unserem Magazin. In dieser Galerie findest Du ergänzende Motive zu den jeweiligen Porträts.
Tapetenwechsel bringen Abwechslung in den Alltag. Was für viele ein Vergnügen ist, ist für andere sogar Pflicht: Amphibien wie der Bergmolch haben Ortsveränderungen fest in ihren Jahresablauf eingeplant.
Erregung öffentlichen Ärgernisses, Sachbeschädigung, Diebstahl, Hühner-Mord… Die Liste seiner Untaten ist lang. Nein, man muss den Steinmarder nicht mögen. Für seine Anpassungsfähigkeit bewundern aber schon!
Bei der Gartenarbeit können die Ruhezeiten schon mal vergessen gehen. Doch wenn Tag und Nacht mit Schaufel und Eimer gewirkt wird, muss ein sehr eifriger Gärtner am Werk sein. Oder ein Maulwurf.
Ein Gartenweiher erspart im Sommer den Fernseher. Von Action-Knallern bis zu Liebesschnulzen steht für jeden Geschmack etwas auf dem Programm. Auch dank der Libellen, die gleich in allen Genres brillieren.
Gartenreisen durch Europa stehen gerade hoch im Kurs. Ob mediterraner Villengarten, Schweizer Bauerngarten oder Blühparadies mit skandinavischem Flair: Das Taubenschwänzchen besucht sie Jahr für Jahr alle!
Das Pflanzenangebot in Gärtnereien scheint unendlich. Bestäuber wie der Goldglänzende Rosenkäfer haben ihre Wahl aber schnell getroffen: Sie bevorzugen einheimische Arten und Sorten mit ungefüllten Blüten.
Stabil, funktional, umweltfreundlich und schön: Gute Architektur ist messbar. Wären sie an einschlägigen Wettbewerben zugelassen, unsere Singvögel würden in allen Sparten der Baukunst brillieren.
Dachse erkunden auch Gärten. Sogar in der Stadt. Gelassenheit braucht, wessen Reich nicht geschützt hinter einer Mauer liegt. Mit Grünflächen gehen die pelzigen Gartenfreunde wenig zimperlich um.
Schmetterlinge trinken Nektar. Wer wie der Admiral bis spät im Jahr fliegt, tut aber gut daran, auch andere Energiequellen zu nutzen. Das Blütenangebot hat abgenommen, dafür steht nun Obst auf dem Tisch.
Rosen gelten als Königinnen der Gartenblumen. Ihr Blüten und ihr Duft erfreuen eine grosse Fangemeinde. Sogar ihr Laub hat es Pflanzensammlerinnen angetan. Zumindest unter den Blattschneiderbienen.
Eichhörnchen sind Waldtiere. Über Grünkorridore besiedeln sie aber auch Städte. Auch dort fühlen sie sich wohl, sofern es genug Bäume hat. Die agilen Nager halten sich eben gerne hoch über dem Boden auf.
Wer wünscht sich nicht manchmal, sein ganzes Leben im Garten verbringen zu dürfen! Schliessmundschnecken erfüllen sich diesen Traum. Allerdings nicht freiwillig. Zum Abwandern sind sie schlicht zu wenig mobil.
Mauereidechsen sind die Sieger unter den Reptilien. Jedes Jahr erobert die Art neuesTerrain auf der Alpennordseite. Hier ist die Echse längst auch in Gärten heimisch, wo sie sich gut beobachten lässt.
Ein Sprichwort rät, sich mit dem «Spatz in der Hand» zu begnügen. Damit behauptet es, etwas Kleines sei weniger wertvoll als etwas Grosses. Doch wer sonst bringt uns so häufig zum Lachen wie der Hausspatz?
Im Frühling verwandeln sich Gärten wieder in Baustellen. Material wird an- undabtransportiert, Löcher werden gebohrt, Wände tapeziert ... Wände tapeziert? Klar! Regenwürmer verwenden viel Sorgfalt auf ihr Zuhause.
Unter Vogelkennern gilt es als streitsüchtig. Wer hätte das vom allseits beliebten Rotkehlchen gedacht! Der hübsche Vogel mit der schönen Stimme ist auch im Winter ein gern gesehener Gartenbewohner.
Während die kurzen Tage und kühlen Abende in vielen Gärten für Ruhe sorgen, steigt da und dort noch eine letzte Party. Die Rauhautfledermaus ist erst vor kurzem angereist und hält noch nichts von Winterpause.
Schlangen kennen das, wovon man früher in Wirtschafts-
kreisen träumte: ewiges Wachstum. Das stellt sie aber
vor allzu menschliche Herausforderungen. Ihr Kleid wird
ihnen immer mal wieder zu eng.
Im Mai stehen die Chancen gut, im Garten auf Gold zu stossen. Auch ohne zu graben. Das macht der prächtige Goldlaufkäfer selber, wenn er im Frühling aus seinem Winterversteck im Boden krabbelt.
Obwohl der Ohrwurm kompliziert gefaltete Hinterflügel besitzt, erhebt er sich kaum in die Lüfte. Vielleicht führte dieser Umstand dazu, dass er in seinem deutschen Namen das Attribut Wurm trägt.
Hausspitzmäuse führen ein heimliches Dasein. Im Schutz von bodennahen Pflanzen oder Laub huschen sie ebenso flink wie ungesehen durch den Garten. Nur ihre schrillen Rufe verraten manchmal ihre Anwesenheit.
Arachnophobie, die Angst vor Spinnen, bringt manch einen zum Zittern. Dabei gibt es in der Schweiz keine Art, die dem Menschen gefährlich werden könnte. Aber es gibt Arten, die ihr Netz durch Zittern in Schwingung versetzen, um für Fressfeinde «unsichtbar» zu werden.
Wie Vögel singen sie, um ihr Revier zu markieren und um Weibchen anzulocken. Doch ihr Gesang entsteht nicht durch den Stimmkopf, sondern mithilfe der Flügel. Wer sich um diese Jahreszeit an einem lauen Abend im Süden wähnt, hört mit grosser Wahrscheinlichkeit den Spontangesang des Grünen Heupferds.
Unwissenheit ist der Grund dafür, dass sie häufig als böse verdammt werden. Dabei sind die meisten Wespenarten hilfreiche Nützlinge, die als natürliche Feinde Schädlinge im Garten in Balance halten. Beeindruckend sind auch ihre Brutzellen, die einen nahezu sechseckigen Grundriss haben – Baukunst mit Vorbildcharakter.
Manche Tiere lösen in uns Menschen Furcht oder gar Ekel aus. Obwohl die Bernstein-Waldschabe zur selben Familie wie die tropische Kakerlake zählt, können wir uns beim Anblick der ersten Art entspannen.
Sie schätzen alte, nischenreiche Gärten. Je wilder, desto lieber. Blindschleichen zählen zu jenen einheimischen Reptilienarten, die sich in einem engen Radius bewegen, aber offen für unterschiedlichste Quartiere sind.
Hummeln fliegen früh im Jahr, und sie fliegen auch bei kaltem Wetter. Sie können Zeiträume nutzen, die anderen Insekten verwehrt bleiben. Die zu den Wildbienen zählenden Insekten sind nicht nur durch ihre dichte Behaarung vor Kälte geschützt. Anders als ihre Verwandten, die nur bei höheren Temperaturen auf Touren kommen, können sie ihre Körpertemperatur aktiv regulieren.
Ihre Essgewohnheiten schwanken zwischen animalisch und manierlich. Dass auch Erdkröten «mit den Augen essen», liegt jedoch nicht am appetitlichen Anblick ihrer Beute.
Sie haben Kiemen wie Wassertiere und viele Beine wie Gliederfüsser. Im Garten tragen sie zur Humusbildung bei und spielen eine wichtige Rolle in der Nahrungskette.

Monica Marti-Moeckli
… ist Biologin und Co-Geschäftsführerin des Naturzentrums Glarnerland. Seit März 2022 berichtet sie in unserem Magazin von heimlichen und weniger heimlichen Gartentieren. Inspiration findet sie auf Streifzügen durch den eigenen Naturgarten und beim Austausch mit anderen Gärtnerinnen und Gärtnern.

Stefan Ineichen
… ist Biologe und arbeitet als Dozent an der ZHAW Wädenswil im Studiengang Umweltingenieurwesen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Stadtfauna, Naturgeschichte der Stadt und Glühwürmchen. Bis 2021 teilte er in dieser Serie sein Wissen über die spannende Tierwelt vor unserer Haustür.
Wer im Winter die Farben vermisst, sollte Vogel-Förderung betreiben. Je naturnaher der Garten, desto mehr Arten finden darin Lebensraum und sorgen wie der Grünfink mit ihrer Schönheit für Glücksgefühle