Hauspitzmaus

Eine Maus, die keine ist

Hausspitzmäuse führen ein heimliches Dasein. Im Schutz von bodennahen Pflanzen oder Laub huschen sie ebenso flink wie ungesehen durch den Garten. Nur ihre schrillen Rufe verraten manchmal ihre Anwesenheit.

 

 

Wie der Igel gehören Spitzmäuse (Crocidura russula) zu den Insektenfressern. Die knapp zehn Gramm leichte Gartenbewohnerin mit den grossen Ohren und der rüsselförmigen Schnauze ist keine echte Maus.

 

Unermüdlich durchstöbert die Spitzmaus Gärten nach Beute. In jede Ritze steckt sie neugierig ihren «Rüssel», um Asseln, Spinnen, Insekten und andere Kleintiere aufzuspüren.

 

Weitere Spitzmausarten

In Europa gibt es noch weitere heimische Arten. Dazu zählen Haus-, Wald-, Feld-, Sumpf-, Wasser-, Etrusker-, Zwerg- und Alpenspitzmaus. Untereinander lassen sich die verschiedenen Arten zum Teil kaum voneinander unterscheiden. So teilen sich beispielsweise Wald-, Feld-, Haus- und Gartenspitzmaus den Lebensraum und das Aussehen bis auf kleine Details.

 

Wasserspitzmaus

Wie ihre Verwandte, die Sumpfspitzmaus, bewohnt die Wasserspitzmaus Uferbereiche von Bächen und Flüssen. Dazu müssen die Ufer bewaldet sein, damit sie auch im Winter Nahrung findet. Beide Arten sind die einzigen europäischen Säugetiere mit Giftdrüsen. Mit diesem Gift können sie grössere Beute wie Frösche, Nager und Fische lähmen. Somit jagen sie, im Gegensatz zu anderen Spitzmausarten, auch grössere Beute.

Vor einem Tauchgang laden sie ihr Fell durch Reibung elektrostatisch auf. Ihre Haare sind zusätzlich noch H-förmig. Diese Anpassungen halten Luft im Fell und isolieren die Spitzmaus vor Kälte und Wasser.

Pro Natura hat die Wasserspitzmaus als Tier des Jahres 2016 gewählt. Foto: Mauritius Images

 

Etruskerspitzmaus

Das kleinste Säugetier der Welt wird höchstens 5 cm lang und wiegt 2.5 Gramm. Die Stoffwechselrate von Suncus etruscus ist extrem hoch. Ihr Herz schlägt pro Minute bis zu 1500 Mal, das ist mehr als bei jedem anderen warmblütigen Tier. Ihr ganzer Körper ist auf ständige Bewegung und Nahrungssuche ausgelegt. Wie viele andere Spitzmausarten müssen Etruskerspitzmäuse alle zwei bis drei Stunden fressen, um nicht zu verhungern. Finden sie keine Nahrung, verfallen sie in eine Starre und senken ihre Körpertemperatur für einige Stunden. Sehr ähnlich und nur unwesentlich grösser ist übrigens die Zwergspitzmaus. Foto: Trebol-a

 

Das Porträt von Monica Marti über die Hausspitzmaus ist in der März-Ausgabe 2022 erschienen.

 
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