Son Selva im Oktober 2023

Saisonende

Text und Video: Scarlet Allenspach

Im Oktober wird es langsam wieder ruhiger hier auf Mallorca. Die Touristen packen ihre Badesachen zusammen und überlassen die Insel den Einheimischen und Zugezogenen wie mir. Bei uns auf Son Selva beginnt damit aber wieder die arbeitsreichste Zeit: Denn nun sind die Temperaturen endlich wieder angenehm, um draussen zu arbeiten. 

Unsere Zufahrtstrasse ist ein ewiges Thema und wir versuchen laufend, sie zu verbessern. Wobei es jedes Mal zwar praktischer wird, aber schlechter aussieht. Erneut hatten wir Besuch von unserem Baggerfreund, der die Steinmauer an unserem Eingang eingerissen hat, damit die Lastwagen ohne Probleme aufs Grundstück fahren können. Dazu hat er eine Ladung Kies auf dem Weg verteilt. Nun fährt es sich ganz angenehm. Doch wir möchten die abgerissene Steinmauer am Rand und auch zerfallene Abschnitte in Trockenbauweise wieder instand setzen.

Die mallorquinischen Trockenmauern sind ein Kulturerbe aus der Zeit der Mauren. Sie werden Pedra en sec genannt und haben besonders in der Serra de Tramuntana – einem Gebirgszug im Nordwesten der Insel – einen hohen Stellenwert. Seit 2018 zählen sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Handwerk, eine Mauer ohne Mörtel aufzubauen, fasziniert mich. Glücklicherweise habe ich einen Maurer gefunden, der mir nicht nur das eingerissene Mauerstück restauriert, sondern mich dabei helfen lässt. So kann ich vom Meister lernen und die restlichen 600 Meter vielleicht irgendwann selber restaurieren oder zumindest instand halten. Wir haben bereits mit dem Wiederaufbau begonnen. Ganz nach alter Tradition, ohne Mörtel oder Zement. 

 

Eine Humuslieferung für die neuen Bäume

 

Zweite Runde

Letztes Jahr waren wir mit der Bepflanzung etwas spät dran, da sich der Kauf des Grundstücks bis zum September 2022 verzögert hatte. Deshalb konnte ich erst im März 2023 die ersten Bäume setzen. Das wiederum führte dazu, dass ich mich bei der Auswahl auf jene Bäume beschränken musste, die es im Frühling noch im Angebot gab. Zeit für Detailplanung hatte ich deshalb kaum.

 
 

Grundsätzlich bin ich mit der Auswahl der Bäume zufrieden, aber die Anordnung ist etwas unüberlegt. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich die Baumreihen nach Wasser- und Nährstoffbedarf aufteilen. Die kommende Planung möchte ich deshalb besser machen. Schliesslich ist auch auf 20’000m2 der Platz nicht unendlich. Das Feld, auf dem die syntropischen Baumreihen stehen, wird dieses Jahr um zwei weitere Reihen ergänzt.

 

Ein neuer Lorbeerbaum, im Hintergrund eine Feige

 

Damit wären dann alle alten Mandelbaumreihen aufgefüllt bzw. durch neue Bäume ergänzt. Da wir dieses Jahr nur 13 neue Bäume pflanzen, habe ich mich bei der Auswahl auf meine absoluten Favoriten beschränkt. Etwas, was ich unbedingt anpflanzen wollte, waren Pistazien. Pistazienbäume können bis zu 300 Jahre alt werden! Da sie getrenntgeschlechtig sind, füllt nun ein Pistazienpärchen die ersten zwei Baumlöcher. Welches die restlichen 11 Bäume sind, verrate ich euch auf unserer Website

 

Scarlet Allenspach vor ihrem Apfelbaum der Sorte ‘Scarlet Wilson’ …

 
 
 
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Eine herrschaftliche Blume

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Von Orakeln, Kränzchen und Schmuckperlen