Verwandte einer Rauschdroge

Klatschmohn – Papaver rhoeas

Text und Illustration: Giovina Nicolai

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist mit dem Schlafmohn (Papaver somniferum) verwandt, aus dessen Milchsaft Rohopium gewonnen wird. Für ein sanftes Erwachen sorgt die Mohnbiene, indem sie ihre Brutzellen mit Klatschmohnblüten auskleidet. Uns Menschen hilft ein Kräutertee mit Klatschmohn, um Husten zu lindern.

 

Wildkräuter-Hustentee

Um durch die nächste Hustenzeit zu kommen, können durch das Jahr hindurch Wildkräuter für eine Hustentee-Mischung gesammelt werden. Das Schöne an selbst gesammelten Kräutern ist, dass sie noch Erinnerungen an den Sommer mittragen.

Untenstehend sind einige Pflanzen, welche durchs Jahr gesammelt und getrocknet werden können. Die Auflistung ist ohne Mengenangaben, da die Ernte verschieden ausfallen wird und nicht überall alle Pflanzen gefunden werden. Grundsätzlich kann bei diesem Tee gesagt werden, dass die Kräuter, welche einfach in grösseren Mengen geerntet werden können, auch in grösseren Anteilen in die Teemischung passen, wie zum Beispiel Thymian, Wegerich, Brombeer- und Himbeerblätter. Blütenblätter eignen sich gut in kleineren Mengen.

Pflanzen gegen Husten

Klatschmohn (Papaver rhoeas) – Blütenblätter
Wilder Thymian (Thymus serpyllum) – blühendes Kraut
Fichte (Picea abies) – junge Triebe
Wegerich (Plantago lanceolata oder P. major) – Blätter
Königskerze (Verbascum densiflorum) – Blüten
Malve (Malva sylvestris) – Blätter und Blüten

Ergänzende Pflanzen gegen Erkältungen

Sommerlinde (Tilia platyphyllos) – Blüten
Holunder (Sambucus nigra) – Blüten
Mädesüss (Filipendula ulmaria) – Blüten

… und als Grundlage für eine Teemischung (um geschmacklich zu verbinden und einem Entmischen der Kräuter entgegenzuwirken)

Brombeere (Rubus fruticosus) – Blätter
Himbeere (Rubus idaeus) – Blätter

… aus dem Kräuterbeet

Minzeblätter
Salbeiblätter
Fenchelsamen
Gartenthymian

Beim Trocknen der Kräuter gilt:

  • Nur ernten, wenn die Pflanzen trocken sind (nicht nach Regen und Nebel).

  • An einem warmen, luftigen, vor Sonne geschützten Ort trocknen.

  • Am besten auf einem Gitter oder Stofftuch locker auslegen und regelmässig bewegen, damit sie von allen Seiten trocknen können.

  • Verfärbt sich das Gut dunkel, bräunlich bis schwarz, kann es nicht mehr verwendet werden. Dann war der Trocknungsvorgang zu langsam. Dies ist besonders zu beachten bei Wegerich und Königskerze, welche schnell mikrobiologisch befallen werden.

  • Nach dem Trocknen für ein bis zwei Wochen in einem Stoffbeutel lagern. So kann man sicher sein, dass wirklich alles getrocknet ist. Danach in ein gut verschliessbares lichtgeschütztes Gefäss geben.

 

«Pflanzen in ihrem natürlichen Umfeld und mit allen Sinnen kennen zu lernen»…

…ist ein Anliegen von Giovina Nicolai, Drogistin und Galenikerin. Auf ihrer Website Pflanzenlabor in Oberburg (BE) gibt es dazu verschiedene Angebote wie Workshops und monatliche Pflanzenpäckli.

*) Galenik ist die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.

 
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