Naturgartentipps
3 Tipps für angehende Naturgärtner*innen
Naturnahe Gärten sind ein Segen für uns Menschen. Vor allem aber sind sie wertvolle Trittsteine für die heimische Flora und Fauna. Diese Schritte bringen Dich einer kultivierten Wildnis ein Stück näher.
Text: Roland Grüter, Illustrationen: Yvonne Rogenmoser
Über den Gartenzaun blicken
Selbstverständlich soll ein naturnaher Garten der Besitzerin, dem Besitzer möglichst viel Freude bereiten. Wer einen naturnahen Garten hat, ist definitiv kein egomanischer Mensch. Doch reicht ein solcher Garten weit darüber hinaus, schliesslich ist er ein wichtiger Beitrag zum Ökosystem.
Bedenkt man, dass sich Gärten und Parks in der Schweiz und in Deutschland über eine grössere Fläche als alle Naturschutzgebiete zusammenspannen, liegt ein Blick über den eigenen Gartenzaun nahe. Um der Rolle als ökologischer Trittstein gerecht zu werden, gilt es Naturgärten rein biologisch zu bewirtschaften, ohne Einsatz von chemischen Giftstoffen und synthetischen Düngern. Und wer die Philosophie des Naturgartens in Töpfe tragen will, füllt diese mit torffreiem Substrat. Dadurch kann jede(r) direkt vor der Haustüre einen Beitrag zur Biodiversität und zum Klimaschutz leisten.
Mulchen
Wer die Beete ständig leer räumt, setzt die Mikroorganismen, die im Erdreich leben, auf Schmalkost – und schwächt damit den Boden, aus dem die Träume jedes Gartenfans wachsen. Denn Pilze, Würmer, Käfer, Asseln und viele andere Kompostier-Spezialisten zerlegen abgestorbenes Grün – und machen damit Pflanzen die darin enthaltenen Nährstoffe zugänglich. Diesen Mechanismus kann man befeuern, indem man im Sommer Kahlstellen mulcht, also mit klein gehäckselten Pflanzenteilen (Laub, Grasschnitt oder Stroh) bedeckt. Denn die Natur sieht nicht vor, dass der Untergrund nackt in der Sonne liegt. Die grüne Schicht schützt den Boden und hält diesen länger feucht. Falls Dein Ordnungssinn zu dieser Idee laut NEIN sagt, ein Tipp: Deponiere kleinteiliges Grün zumindest unter Heckenpflanzen. Dort bietet es Unterschlupf und Nahrung für viele Tiere wie Igel, Würmer, Insekten oder Blindschleichen.
Wasser sparen
Biogärtnereien investierten in den vergangenen Jahren gutes Geld, um Regenwasser zu sammeln und dieses für die Bewässerung ihrer Zöglinge zu nutzen. Daran sollten sich auch Naturgärtner halten. Denn die Sommer werden wahrscheinlich trockener, das Nass rarer. Die meisten Wildstauden sind zwar nicht auf Schauer aus der Giesskanne angewiesen: In langen Trockenphasen verkürzen sie ihren Lebenszyklus, treiben ihre Wurzeln tiefer ins Erdreich oder wissen sich anderswie zu helfen. Manche Gemüsearten aber sind auf Wasserzugaben angewiesen – und schätzen das gesammelte Himmelsnass ganz besonders.