Wurzelmeister im Kurzporträt

Die vier gängigsten Wurzelpflanzen

Pflanzenwurzeln darf man nur nach eindeutiger Bestimmung ernten. Gefährdete Pflanzen müssen geschont werden. Bei kleineren Pflanzen mit grossem Bestand kann man die ganze Pflanze ernten, bei grossen Pflanzen mit kleinem Bestand auch nur einen Teil der Wurzel. Nach der Wurzelteilung wird die Pflanze wieder vergraben. Vor der Verarbeitung werden Wurzelteile mittels Bürste und Wasser gereinigt und mit einem Tuch getrocknet.

Text: Jeremias Lütold, Fotos: Katharina Nüesch, Mauritius Images

 

Knoblauchsraute

 

Knoblauchsrauke

Die Wurzel der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) aus der Familie der Kreuzblütengewächse eignet sich frisch geraffelt als Gewürz und bringt Schärfe in eine Speise. Die Wurzeln können in verschiedenen Variationen als Gemüse verwendet werden, beispielsweise als Kochgemüse in einem Gemüsegratin, in Eintöpfen oder Suppen.

 

Löwenzahn

 

Löwenzahn

Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia; früher Taraxacum officinale) aus der Familie der Korbblütler ist eine beliebte und bekannte Wurzelpflanze. Die Wurzeln des Löwenzahns werden zum Herbstbeginn ausgegraben. Sie können roh oder verarbeitet gegessen werden. Die Wurzeln enthalten sehr viel Inulin, also Kohlenhydrate, welche die Darmflora anregen. Für die Verwendung als Salat empfiehlt sich, die Wurzeln vorher etwas zu wässern, da sie viele Bitterstoffe enthalten.

 

Baldrian

 

Baldrian

Echter Baldrian (Valeriana officinalis) aus der Familie der Geissblattgewächse ist seit langem als Arznei- und Gewürzpflanze bekannt. Die Baldrianwurzel enthält ätherische Öle und wird oft für die Herstellung von Tinkturen genutzt. Baldrian beruhigt, fördert die Konzentration und hilft beim Lösen von Krämpfen. Für einen Tee ziehen die Wurzeln zehn Minuten in heissem Wasser.

 

Wegwarte

 

Wegwarte

Die Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) aus der Familie der Korbblütler kommt in Europa häufig an Wegrändern vor. Als Kulturformen sind Chicorée, Zuckerhut, Radicchio, Schnittzichorie und die Wurzelzichorie bekannt. Die Wegwartenwurzeln enthalten Bitterstoffe und helfen bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. Bekannt aus früheren Zeiten ist die Verwendung der getrockneten und gerösteten Wurzelteile als Zichorienkaffee.

 

Dies ist ein Auszug aus dem Engagement-Artikel über die Betreiber des Kräuterhofes Amriza, der in der Oktober/November-Ausgabe 2024 des Pflanzenfreunds erschienen ist.

Zurück
Zurück

Son Selva im Oktober 2024

Weiter
Weiter

Wundersames Wurzelwerk