Entspanntes Miteinander

Schnecken

 
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«Die Mehrzahl der Schneckenarten sind damit beschäftigt, Grünabfall in wertvollen Humus umzuwandeln»,

erklärt Hayley Jones, Entomologin der britischen Royal Horticultural Society.

 

Mit dem Regen und steigenden Temperaturen tauchen sie wieder im Garten auf: Schnecken. Vielleicht bangst Du jetzt um die frischen Setzlinge und Staudentriebe. Doch bewahre Ruhe und bedenke, welch wichtige Rolle Schnecken in der Natur spielen.

6 erstaunliche Facts über Schnecken:

  1. Das Haus der Schnecke ist keine kommune Behausung. Es beherbergt lebenswichtige Organe, die mit dem sichtbaren Fuss über einen Hals verbunden sind.

  2. Weltweit gibt es über 100’000 verschiedene Arten, von denen drei Viertel im Wasser leben.

  3. Die kleinsten Schnecken messen nur einen halben Millimeter, die grössten fast einen Meter.

  4. Sie bevölkern unsere Erde seit 530 Millionen Jahren.

  5. Weinbergschnecken ziehen welke Nahrung den frischen grünen Pflanzenteilen vor. Ob sie die Gelege der ungeliebten Spanischen Wegschnecke fressen, ist umstritten.

  6. Zu den natürlichen Feinden der Spanischen Wegschnecke zählen der Tigerschnegel, der ebenfalls Welkes und Aas bevorzugt, sowie Erdkröten und Blindschleichen.

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Sein Anblick ist ungewöhnlich, bedrohlich fast. Dabei ist der Tigerschnegel ein gern gesehener Gast im Garten. Aussergewöhnlich ist aber nicht nur seine Gestalt. Auch sein Fortpflanzungsverhalten ist erstaunlich.

Fotos einer Paarung findest Du in unserer Rubrik «Fauna im Fokus».

 

Was kann man tun…

… um Schäden von Nacktschnecken im Garten gering zu halten?

  • Überdenke Deine Giessroutine: Nicht flächendeckend am Abend mit dem Schlauch wässern. Schnecken fühlen sich im feucht-warmen Milieu besonders wohl.

  • Denke weniger über Krankheiten und Schädlinge nach, über vermeintliche Bedrohungen. Setze vielmehr auf Vielfalt.

  • Schaffe nach Möglichkeit eine wilde Ecke, damit sich der Naturkreislauf schliesst. In einem arten- und strukturreichen Garten, der naturnah gepflegt wird, stellt sich mit der Zeit ein Gleichgewicht ein.

  • Wenn Du im Ziergarten kein Risiko eingehen möchtest, wähle Pflanzengattungen wie Wolfsmilch, Storchschnabel und Phlox. Sie werden von Schnecken gemieden.

  • Auch pelzige Stauden, die wie Heiligenkraut, Schafgarbe und Wollziest Bitterstoffe enthalten, mögen Nacktschnecken nicht.

 
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Unser Gartentipp

Pflanze im Herbst Frühlingsblüher. Vor allem das einziehende Laub der Narzissen lieben die Nacktschnecken. Bis sie alles verspeist haben, sind die Stauden gross und stark genug.

In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
 
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Unser Lesetipp

Im Matthes & Seitz Verlag ist in der Reihe «naturkunden» ein kulturgeschichtliches Schnecken-Portrait erschienen, in dem der Autor Florian Werner dem Tier auf den Grund gegangen ist. Dabei fand er heraus, dass die Wurzel des Unbehagens in unserer christlichen Tradition liegt. Schon im Alten Testament wird die Schnecke aufgrund ihrer kriechenden Fortbewegung als unrein bezeichnet. Im Mittelalter ist sie gar das Symbol zweier Todsünden: der Wollust und der Trägheit.

 
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