Gärten in aller Welt
Inhaltsverzeichnis
INSPIRATION
Arbeiten im Grünen
PHÄNOLOGISCHER KALENDER
Frühsommer
GARTENTIPPS
Wonnemonat Mai
Fokus: Wärmeliebende Kulturen
GABYS NATURBEOBACHTUNGEN
Der Mai wartet mit einem Blütenrätsel auf
HEILPFLANZE
Waldmeister
WISSEN
Vertrautes von weither
Auf Gartenreise – einst und heute
Bilderreich Der Kressebauer vom «Chemin des Cressonnieres»
ENGAGEMENT
Wie die Tropen an die Riviera kamen
KOLUMNE
Grüne Anarchie
WUSSTEN SIE?
Wie wollen wir gärtnern?
FAUNA IM FOKUS
Nektar-Drinks für Langstreckenflieger
SZENENWECHSEL
Seydou macht Zukunft
STANDPUNKT
Einflussreiche Gartenkultur
GRÜNE AGENDA
online
EDITORIAL
Der Reiz der Exotik
Liebe Leserin, lieber Leser
Haben Sie schon einmal eine blühende Drachenbaum-Agave (Agave attenuata) gesehen?
Ich hatte das Glück, zwei solche Exemplare im Garten meiner Ferienunterkunft auf den Kanaren zu haben. Die Sukkulente ist erst nach rund zehn Jahre blühfähig. Nach der Samenreife stirbt die Blattrosette der Pflanze langsam ab. Ihre Blütenstände setzen sich aus vielen dicht angeordneten, grüngelben Blüten zusammen, können bis zu drei Meter lang werden und sind so schwer, dass sie sich in einem Bogen nach unten krümmen. Aber nicht nur ihr Aussehen ist beeindruckend, auch ihr Nektar scheint für Insekten wertvoll zu sein – und ihr Duft lockt nächtliche Besucher wie Fledermäuse und Motten an. Tagsüber wird sie von hunderten von Bienen besucht. Wegen ihrer einzigartigen Form nennt man die Pflanze auch Schwanenhals- oder Elefantenrüssel-Agave. Ihre Heimat liegt in den feuchten Bergregionen Westmexikos; auf den Kanaren ist sie eine Exotin.
Aber nicht nur exotische Zimmerpflanzen, auch eine Vielzahl unserer Zierpflanzen für den Garten oder Nutzpflanzen wie Früchte, Gemüse und Getreide stammen ursprünglich aus verschiedenen Regionen der Welt. Vieles, was uns vertraut ist, wie zum Beispiel der gute alte Apfel, Weizen, Trauben oder Karotten, bereichern heute unseren Einkaufskorb. Sie alle kommen ursprünglich aus tropischen, subtropischen Gegenden oder aus dem Osten und sind nicht mehr aus unserem Speiseplan oder Garten wegzudenken.
Es lebe die Vielfalt!
Deine Chefredaktorin
Tanja Keller