Bilderreich
Zauberhafte Glitzerwelt
Wassertropfen machen Garten und Natur zum Ort des Staunens. Es lohnt sich, in die wundersame Welt des frisch verregneten Pflanzenreichs zu tauchen.
Text: Katharina Nüesch
Regen mag für manche schlechtes Wetter sein – das Gegenteil von schönem Wetter. Doch Garten- und Naturfreundinnen wissen: Mit Regenjacke und Gummistiefeln ausgerüstet, eröffnen sich während oder nach einem Schauer wundersame Welten, ein Mikrokosmos glitzernder Wassertropfen. Immer gut fürs Glitzer-Spektakel ist der Frauenmantel, dessen Blattadern fächerförmig zu einem Punkt zusammenlaufen. Mit seinen handförmigen, gezähnten Blättern stellt er uns den sogenannten Lotuseffekt – auch Lotoseffekt genannt – vor, ein Phänomen, das ebenfalls auf den Blättern der Kapuzinerkresse oder Kohlpflanzen zu finden ist.
Nicht nur Regen bringt Wassertropfen hervor. Ist der Tag noch jung, präsentiert er uns den Zauber des Morgentaus. Tau bildet sich durch die abendliche Abkühlung der Luft. Ab einer bestimmten Temperatur, dem sogenannten Taupunkt, kann sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und es kommt zur Kondensation: Der Wasserdampf geht vom gasförmigen in den flüssigen Zustand über, fällt auf den Boden und damit auf alles, was darauf wächst, steht oder sich darüber spannt. Dabei entstehen zauberhafte, zarte Gebilde – aus dem Feenland zu stammen scheinen Spinnennetze im morgendlichen Gegenlicht.
Ein anderes Phänomen bringt ebenfalls Wassertropfen hervor: die sogenannte Guttation (gutta = lateinisch für Tropfen). Üblicherweise verdunsten Pflanzen über ihre Blattöffnungen Wasser. Ist die Luftfeuchtigkeit aber sehr hoch und der Boden sehr feucht, kommt es zur Guttation: Die Pflanze sondert kleine Tröpfchen über spezielle Drüsen ihrer Blätter ab – eine Art der Transpiration.
Dies ist ein Auszug aus dem Artikel «Zauberhafte Glitzerwelt», der in der Juni-Ausgabe 2024 des Pflanzenfreunds erschienen ist. Wer den gesamten Artikel lesen möchte, kann das Einzelheft über diesen Link bestellen: