Wespe vs. Bremse

Foto: Mauritius Images

Foto: Wolfgang Korazija, www.umsiedlungen.ch

 

Fressen und gefressen werden

 

Als Schädlingsbekämpfer haben Wespen eine wichtige Funktion im Garten. Auf ihrer Beuteliste stehen Ameisen, Fliegen, Raupen, Blattläuse und auch Bremsen, die doppelt so gross sein können wie sie selbst – zimperlich sind die gelb-schwarz gestreiften Fluginsekten bei der Jagd nicht. Wie deftig es dabei zugehen kann, zeigt dieser Videobeitrag. Darin hat die Pflanzenfreund-Chefredaktorin Tanja Keller den Zweikampf Wespe gegen Bremse dokumentiert. Vorsicht, das ist nichts für schwache Nerven! Darin ist zu sehen, wie eine Deutsche Wespe (Vespula germanica) einer Bremse mit ihren scharfen Mandibeln den Kopf abschneidet. Dass die gestreiften Insekten ihre Nahrung zerlegen, ist nicht aussergewöhnlich, weiss der Wespen-Fachmann David Hablützel: «Speziell der Rumpf hat viel Eiweiss. Die Wespe zerteilt und formt ihn zu einem Ball, damit sie ihn besser transportieren kann.»

Selbst essen tun Wespen ihre Opfer nicht, stattdessen füttern sie damit ihre Brut. Fürs Wachstum benötigen diese nämlich viel Eiweiss. Im Gegenzug bedanken sich die Larven bei den Arbeiterwespen mit selbst produziertem Zuckersaft. Wenn die Larven im Spätsommer schlüpfen und das Nest verlassen, entfällt die «süsse» Nahrungsquelle – und ab dann sind die Wespen wieder gehäuft am Glacé, der Cola oder dem Kuchen zu finden.

Dem Menschen gefährlich werden können eigentlich nur zwei Wespenarten, die Gemeine und die Deutsche Wespe, und genau diese zwei werden – ungewollt – von menschlicher Nahrung angelockt. Finden die Tiere nicht genug Nahrung in der Natur, weichen sie auf Fleisch und Süsses aus. Am einfachsten und schonendsten vertreibt man sie übrigens mit einem feinen Wassernebel aus der Sprühflasche.

Über den Wespenretter David Hablützel ist in der Mai-Ausgabe 2022 des Pflanzenfreunds ein Portrait erschienen. Er sagt: «Wespen und Hornissen zu retten, macht mich glücklich». Hier geht’s zum Blogbeitrag: Link 

Wie äussert sich eine Wespengiftallergie, und wie kann ich Wespenstiche vermeiden? Aha!, das Allergiezentrum Schweiz, weiss es: Link

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