Annäherung an eine vermeintliche Diva
Ursprünglich wild
Entweder ist man süchtig nach ihnen oder man hasst sie: Rosen. Wer bei diesem Stichwort vor allem an staksige Edelrosen denkt, sollte weiterlesen und sich auf eine Entdeckungsreise begeben.
Eine Hagebutte enthält als sogenannte Sammelfrucht unzählige einsamige Nüsschen. Astride Tanner, Inhaberin der kleinen Spezialitätengärtnerei AstrantiAs in Schindellegi, sammelt die Samen heimischer Wildrosen an verschiedenen Naturstandorten der Schweiz, um sie zu vermehren. Mittlerweile hat sie eine Handvoll Helfer*innen, die sie beim Sammeln unterstützen. Denn das ist gar nicht so einfach. Wildrosen kreuzen sich untereinander, sodass die Suche manchmal ein Geduldsspiel ist. «Steht man dann endlich vor der richtigen Rose, ist es die Mühe allemal wert. Und keimt der Samen, ist das Glücksgefühl vollkommen», erzählt die leidenschaftliche Wildrosenliebhaberin.
In der Schweiz gibt es rund 30 Arten, die mit blossem Auge allein oft nicht zu unterscheiden sind. Manchmal schaut sich Astride ihre Blätter unter dem Mikroskop an, um sie eindeutig bestimmen zu können. Sät sie die Samen aus, kann es dennoch passieren, dass am Ende etwas Unerwartetes entsteht.
Wer sich langsam an Rosen annähern möchte, kann zum Beispiel einzelne Wildrosen in eine gemischte Hecke aus Wildgehölzen einstreuen. Dornsträucher sind für Heckenbrüter wie Grasmücke und Neuntöter besonders wertvoll. Vor allem wenn sie schön dicht und mit einem artenreichen Krautsaum unterpflanzt sind.
Zum Kennenlernen empfiehlt Astride drei Lehrpfade, die mit ihren Wildrosen von der Stiftung für Wirtschaft und Ökologie (SWO) angelegt wurden.