Die Dosis macht den Duft

Storchenschnabel-Tinktur

Text und Illustration: Giovina Nicolai

Der volksmedizinische, äusserliche Einsatz betrifft Entzündungen der Haut und Bindehaut, Ausschlag und Zahnschmerzen. In der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde wird der Storchenschnabel nicht verwendet. Die heutige gebräuchliche Hauptanwendung ist feinstofflicher Natur, um Trost und Geborgenheit zu spenden.

Storchenschnabel-Tinktur

Trinkalkohol 40 % Vol.

Frischer blühender Storchenschnabel (Geranium robertianum)

  • Ein verschraubbares Gläschen bis zur Hälfte mit Alkohol füllen.

  • Das Kraut in kleine Stücke zupfen und so viel wie möglich in den Alkohol geben.

  • Der Alkohol sollte am Schluss alle Pflanzenteile bedecken, ohne dass einzelne Teile aus der Flüssigkeit herausragen.

  • Gut verschliessen und bei Zimmertemperatur 14 Tage ziehen lassen (regelmässig rühren).

  • Durch einen (Kaffee-)Filter geben und den wirkstoffreichen Alkohol in ein Sprühfläschchen füllen. Gefäss mit Name und Datum beschriften.

 

Anwendungsbeispiele

  • Frische Insektenstiche mehrmals besprühen, um den Juckreiz zu mildern.

  • Zur Erste-Hilfe-Pflege von kleinen Wunden und Ekzemen geeignet (Achtung, der Alkohol brennt und wirkt austrocknend).

  • Bei emotionalem Stress 3 x täglich 3 Sprühstösse in den Mund oder in die Ellenbeugen sprühen.

 

Variationen

Um eine spezifische Wirkung des Storchenschnabels zu verstärken, kann die Tinktur auch mit weiteren Pflanzen gemischt werden:

  • Insektenstiche und Hautpflege: Spitzwegerichblätter, Gänseblümchen-Blüten, Ringelblumenblüten

  • Für emotionalen Ausgleich: Rosenblüten, Zitronenmelisse

 

Ein Porträt über die den Storchenschnabel findest Du in der Mai-Ausgabe 2023.

 

«Pflanzen in ihrem natürlichen Umfeld und mit allen Sinnen kennen zu lernen»…

…ist ein Anliegen von Giovina Nicolai, Drogistin und Galenikerin*. Auf ihrer Website Pflanzenlabor in Oberburg (BE) gibt es dazu verschiedene Angebote wie Workshops und monatliche Pflanzenpäckli.

*) Galenik ist die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.

 
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