Blumige Community
«Slow Flowers» ist ursprünglich eine amerikanische Bewegung, inspiriert durch ein Buch der New York Times-Autorin Amy Stewart: Flower Confidential: The Good, the Bad and the Beautiful (2007) – Blume vertraulich: Das Gute, das Schlechte und das Schöne.
Spielt es eine Rolle, ob ein Rosenstrauss um die halbe Welt reist, bevor er bei uns im Laden steht? Oder dass Züchter Tulpen vortreiben, damit sie im Dezember blühen? Werden wir betrogen, wenn Wissenschaftler Lilien ohne Pollen hervorbringen? sind Fragen, denen sie bei ihrer weltweiten Recherche auf den Grund ging.
Was sie dabei antrieb, war ein Widerspruch: Wie kann es sein, dass ein emotionales Produkt wie Blumen so gering geschätzt wird und teils unter zweifelhaften Bedingungen entsteht?
Erin Benzakein, Gründerin von Floret Flowers baut seit 2008 nachhaltig produzierte Schnittblumen auf ihren Feldern im Bundesstaat Washington an und verkörpert Slow flowers par excellence.
Sechs Jahre später schreibt die Gartenautorin Debra Prinzing ein Buch mit dem Titel «Slow Flowers» und gibt damit der Bewegung einen Namen. Mit dem Ziel, Schnittblumen regional und nachhaltig zu produzieren – und unser Verständnis von Schönheit zu überdenken. Wie ein «Slow Food»-Koch, der mit Zutaten der Saison arbeitet, verwendet auch eine «Slow Flowers»-Floristin nur natürliche Materialien, die gerade verfügbar sind.
2019 haben sich Flowerfarmerinnen, Floristen und Blumengärtner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einem bunten Kollektiv zusammengeschlossen, um sich gegenseitig zu unterstützen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Schnittblumen regional, biologisch und im Rhythmus der Jahreszeiten anzubauen.