Von Daphne bis Kellerhals
Eine Pflanze mit vielen Namen
Teils klangvoll, teils pragmatisch sind die Namen des Seidelbasts. Ihre etymologische Bedeutung führt uns bis in die griechische Mythologie zurück.
Text: Katharina Nüesch
In einem Lorbeerbaum soll die Nymphe Daphne von ihrem Vater verwandelt worden sein – zu ihrem Schutz, denn sie konnte die unsterbliche Liebe des Gottes Apollon nicht erwidern. Die Namensgebung der Gattung bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Lorbeer-Seidelbast-Blätter mit denen des Gewürz-Lorbeers (Laurus nobilis) – das griechische Wort Daphne heisst übrigens auch «Lorbeer».
Der Echte oder Gewöhnliche Seidelbast (Daphne mezereum) trägt verschiedene regionale und lokale Namen, beispielsweise: Zyland, Zindelbast, Brennwurz, Rachbeeren oder Kellerhals, wobei sich Letzterer aus Kehle und Hals zusammensetzen soll, weil das Pflanzengift Entzündungen im Hals hervorruft. Die meisten Seidelbaste sind stark giftig. Es empfiehlt sich, im Familiengarten auf die Pflanze zu verzichten. Der Verzehr von wenigen Beeren kann starke Vergiftungssymptome hervorrufen oder sogar tödlich verlaufen. Arbeiten am Seidelbast sollten nur mit Handschuhen vorgenommen werden, da das Gift über die Haut in den Blutkreislauf gelangen kann.