Blüte vor Blatt
Huflattich – Tussilago farfara
Text und Illustration: Giovina Nicolai
Das Erwachen der Pflanzenwelt im Frühling ist für mich wie ein ausgedehntes, wunderschönes Feuerwerk. Immer wieder kommen neue Blätter, Knospen und Blüten hervor. Sie sind zart und zugleich trotzen sie den regelmässigen Kälteeinbrüchen, wie auch vielen hungrigen Tiermäulern.
Im Vorfrühling zeigt der Huflattich an, dass der Boden nun 6 Grad erreicht hat, denn erst dann spriesst er aus dem Wurzel-Winterquartier. Und zwar nur seine Blüten. Vom gewohnten Blattgrün ist noch nichts zu sehen. Die Blätter erscheinen erst, wenn das Feuerwerk-Spektakel bereits abgeklungen ist.
Huflattichblätter als Briefpapier
Die Blätter finden nebst der medizinischen Anwendung noch vielfältig Verwendung. Als Papier finde ich sie unvergleichlich, zum Beispiel gepresst als beschreibbares Briefpapier.
Anleitung
Blätter verschiedener Grössen (möglichst unversehen und schön) mit Stiel sammeln.
Zwischen saugfähigem Papier (Löschpapier) pressen. Nach wenigen Tagen das Papier auswechseln und weiter pressen, bis sie getrocknet sind.
Die Blätter sind nun auf der behaarten Rückseite beschreibbar.
Kugelschreiber eignet sich am besten. Begrenzt nutzbar sind Fineliner. Ungeeignet sind Brushpens und Aquarellpinsel.
Ein Porträt über den Huflattich findest Du in der März-Ausgabe 2023.
*) Galenik ist die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.