Balkon und Terrasse
Inhaltsverzeichnis
INSPIRATIONEN
Biegsames Kulturgut
PHÄNOLOGISCHER KALENDER
Erstfrühling:
Knospen treiben aus
VON PFLANZEN UND MENSCHEN
Heilpflanze:
Acker-Schachtelhalm
Kolumne:
(V)erwünschte Aussaat
PORTRÄT
Szenenwechsel:
Evors innerer Dschungel
UNTERWEGS
Zur «Geranie» führt kein Weg zurück
GÄRTNERN OHNE GARTEN
Im Rauschen der Stadt
Wurmflüstern auf dem Balkon
Selbermachen: Miniteich für den Stadtbalkon
Landschaften im Kleinformat
Vom Topf in den Mund
Ein Lichtblick im Schatten
Für fliegende und rankende Gäste
Selbermachen: Kistengarten
FAUNA IM FOKUS
Eine Maus, die keine ist
ENGAGEMENT
Die Hüterin der Ameisen
STANDPUNKT
Pflanzenfeindliche Architektur
GRÜNE AGENDA
neu online
EDITORIAL
Mit der Natur auf Augenhöhe
Liebe Leserin, lieber Leser
Seit Jahren liege ich meiner Hauseigentümerin in den Ohren, welchen Mehrwert doch der Anbau eines Balkons für unsere Wohnung im ersten Stock hätte. «Klagen auf hohem Niveau», kommt dann stets zurück. Zugegeben, unser Haus ist von einem grossen Garten samt Pachtland der Stadt umgeben. Alles Flächen, die wir pflegen und nutzen dürfen.
Doch gerade in Übergangszeiten, wenn die ersten Frühlingssonnenstrahlen die Hausmauer wärmen, wäre solch ein kleiner Sitzplatz mit direktem Ausgang aus Küche oder Wohnzimmer wunderbar, oder? Zum Kaffeetrinken, Lesen und am wichtigsten, um auf gleicher Höhe zu sein wie die schutz- oder nahrungssuchenden Vögel in unseren Bäumen.
Ein Balkon ist aber nicht nur praktisch. Die Begrünung des Aussenbereichs fördert das eigene Wohlbefinden, unterstützt die Biodiversität und steigert sogar den Wert einer Immobilie. Wieso die Architektur das Thema nicht pflanzenfreundlicher angeht, fragt sich daher unser Verleger Erwin Meier-Honegger in seinem Standpunkt (Seite 50).
Balkone, Terrassen, Lauben und Innenhöfe können wahre Oasen sein. Dies belegen unsere Beispiele ab Seite 32. Die porträtierten Balkonistas kümmern sich mit viel Liebe um ihren Mini-Aussenbereich, sie säen und pflanzen, was das Zeug hält. Mit insektenfreundlichen Pflanzen kreucht und fleucht es auf urbanen Balkonen, ist’s vielfältig und lebhaft und schon im Frühling können die ersten Blüten bestaunt werden (Seite 22). Im Sommer wachsen die Pflanzen teilweise zu einem richtigen Dschungel heran (Seite 18) und dienen als schattiger Rückzugsort und Freiluftzimmer. Dort gibt es Spannendes zu entdecken – vielleicht beim Blick auf Nachbars Balkon, aber vor allem im eigenen Grün. Auf Augenhöhe erfährt man hier, wie vielseitig die Natur selbst auf einem Minibalkon sein kann. Denn nicht nur Blumen und Kräuter gedeihen. Auch dem Gemüseanbau sind keine Grenzen gesetzt. Und wer es schafft, dass Erdbeeren, Tomaten oder Gurken in den Teller wachsen, hat alles richtig gemacht. Ich sage nur: Schlaraffenland.
Deine Redaktion
Tanja Keller