Ist die Pflanzenwelt weiblich?
In der Meteorologie wurden weibliche Namen lange Zeit mit Tiefdruckgebieten assoziiert. In der Botanik sind sie positiv besetzt – ein Exkurs in die blumige Welt.
Jonglieren Gärtnerinnen und Gärtner untereinander mit botanischen Pflanzennamen, klingt das für manch Aussenstehenden wie «Gärtnerlatein». Dabei war es gerade die binominale Taxonomie des schwedischen Botanikers Carl von Linné (1707-1778), welche die weltweite Verständigung unter Pflanzenfreunden ermöglichte. Erst mit seinen lateinischen Zwei-Wort-Namen konnten alle Pflanzen systematisch erfasst und eindeutig beschrieben werden. Sie geben Aufschluss über den Ursprung der Pflanze und Eigenschaften wie Form, Farbe und Grösse.
Während Familien- und Gattungsnamen lateinischen Ursprungs sind, werden Art und Sorte teilweise auch mit latinisierten Wörtern bezeichnet, zum Beispiel mit dem Nachnamen eines Pflanzenentdeckers. So nannte der Brite William Kerr eine Rose, die er 1803 von einer Chinaexpedition mitbrachte, Banks-Rose (Rosa banksiae) zu Ehren von Sarah, der Ehefrau des Botanikers und Pflanzenjägers Sir Joseph Banks. Was eine galante Geste gewesen sein mag, hat sprachlich jedoch wenig Charme. Wie viel poetischer und fantasievoller dagegen klingen sogenannte Trivialnamen wie «Jungfer im Grünen», «Frauenschuh» oder «Sonnenbraut»!
Wer nennt seine Tochter nach einer Blume?
Welche Geschichten stehen hinter weiblichen Trivialnamen?
Und warum tragen Kartoffeln weibliche Namen?
Antworten darauf und weitere Beispiele für weibliche Pflanzennamen findet Ihr im Artikel «Ist die Pflanzenwelt weiblich?» (PDF), der in der Juni-Ausgabe 2020 im «Pflanzenfreund» erschienen ist.