Aleppo-Kiefer
– mediterraner Duft
Text & Fotos: Scarlet Allenspach
Der Geruch von Pinien und das leise Rauschen ihrer Nadeln sind für mich der Inbegriff vom mediterranen Wald. Tatsächlich jedoch bestehen die Wälder Mallorcas zu 70 Prozent aus Aleppo-Kiefern, die fälschlicherweise oft als Pinien bezeichnet werden. Anders als die echte Pinie, also Pinus pinea, produziert die Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) nicht die Pinienkerne, die bei uns im Supermarkt erhältlich sind. Ihre Samen sind aber ebenfalls essbar.
Beide Kiefernarten werden derzeit vom Prozessionsspinner belagert, dessen Raupen unangenehme Härchen haben, die bei Hunden und Menschen allergische Reaktionen auslösen können. Von Mai bis Juni ist daher beim Spazieren in Pinienwäldern Vorsicht geboten. Auf meinem Grundstück gibt es zahlreiche Aleppo-Kiefern und dementsprechend auch Nester der Prozessionsraupen. Diese sammeln wir im Winter ein und verbrennen sie, um den Bestand zu minimieren. Alternativ könnte man die Bäume auch impfen, was mir bei der Grösse des Grundstücks (22’000 m2) aber doch etwas unsinnig erscheint. Die Aleppo-Kiefern sind die grössten Bäume, die wir haben, und bieten uns und anderen Pflanzen Schatten. Sie sind sehr anspruchslos, wachsen schnell, und das auch auf kargen, sandigen und salzigen Böden.
Neues aus Scarlets Mallorca-Tagebuch
«Endlich kann ich loslegen! Seit Anfang Oktober dürfen wir auf der Insel auch wieder Feuer machen und wir haben die erste Ladung Pflanzenkohle hergestellt. Sie dient als Speichermedium für Nährstoffe und Mikroorganismen, die die bestehenden Bäume dringend nötig haben. Zudem ist es die kostengünstigste Methode, um die erste Ladung an Ästen und Gestrüpp klein zu kriegen, denn für eine Häckselmaschine hat das Geld bisher noch nicht gereicht.
Wenn wir schon beim Thema sind: Ab sofort können alle, die wollen, Teil des Projekts «Son Selva» werden und uns mit einer Mitgliedschaft oder einer Baumpatenschaft unterstützen. Vielen Dank an alle, die bereits Mitglied geworden sind.
Die letzten Wochen haben wir damit verbracht, die «Einfahrt» bzw. den Weg vom Eingang bis zum oberen Plateau, wo später einmal ein Haus stehen wird, freizuräumen. Der Weg war vor einem Monat nur nur passierbar, wenn man Kratzer an den Beinen in Kauf zu nehmen gewillt war.. Auf dem alten Satellitenbild von 1989 konnte ich aber sehen, dass da zumindest vor dreissig Jahren ein richtiger Weg war. Also machten wir uns daran, diesen wiederherzustellen. Bewaffnet mit Kettensäge und Fadenmäher machten wir uns ans Werk. Nun ist der Weg frei, das Grundstück sieht noch grösser aus und wir fuhren zum allerersten Mal (noch etwas holprig) überdas ganze Grundstück. Ein gutes Gefühl!»
Scarlet Allenspach, Portocolom, im Herbst 2022