Hommage an wilde Rosen
Rosa canina
Einmal im Jahr blüht sie mit fünfblättrigen Blüten: die Wildrose. Mit ihrer schlichten Schönheit besticht diese Prinzessin bereits genug – eine zweite oder dritte Blütezeit braucht sie nicht. Denn das Wunder der Fortpflanzung ist vollbracht, im Herbst brilliert sie mit leuchtenden Hagebutten. Sogar im Winter, mit Reif überzogen, leuchten ihre Früchte in der kargen Jahreszeit – und erfüllen mich immer wieder von neuem mit Freude und Dankbarkeit. Die wertvollen, wie auch feinen Inhaltsstoffe dienen Mensch und Tier als willkommener Begleiter durch den Winter.
Bei 150-250 verschiedenen Wildrosenarten (circa 25 davon sind bei uns heimisch) findet sich sicherlich für jeden Gartengeschmack eine passende Form. Und falls Ihr bei einem Gartenrundgang aufgespiesste Käfer an den Wildrosenstacheln findet oder sogar eine erstochene Maus, betrachtet dies nicht als störend in Eurer Gartenkomposition. Denn dann wäre der äusserst seltene Fall eingetroffen, dass sich ein Neuntöter diese Hecke als Brutplatz auserwählt hat. Ein Vogel, dessen Bestand durch Verbauung und intensive Landwirtschaft stark gesunken ist – ein Vogel, der in seiner Heimsuche sehr wählerisch ist. Betrachtet also eine erstochene Maus als eins der grössten Komplimente an Euren gelungenen, naturnahen Garten.
Zum Konservieren der Früchte kann man ein Mus herstellen. Es eignet sich als Brotaufstrich, zum Verfeinern von Naturjoghurt oder gut gerührt als Heissgetränk.
Rezept Hagebuttenmus
500 g Hagebutten
150 - 200 ml Wasser oder Apfelsaft
1-2 EL Zucker oder Honig (nach Geschmack)
Geerntet werden die Hagebutten ab Oktober. Wartet man den ersten Frost ab, schmecken sie süsser und können schneller weichgekocht werden.
Die gewaschenen Hagebutten werden mit der Flüssigkeit in einen Topf gegeben und bei geringer Hitze weichgekocht.
Anschliessend leicht zerdrücken und durch ein Passiergerät geben, um das Fruchtmark ohne Schale und Samen zu erhalten.
Je nach Geschmack süssen und heiss in Schraubgläser füllen.
Variationen
Wer mag, kann das Hagebuttenmus auch mit einer Prise Zimt würzen.
Oder falls eine scharfe Version gewünscht ist, mit etwas Chili und Ingwer.
Anregungen für rosige Exkursionen findet Ihr im Blogpost «Annäherung an eine vermeintliche Diva».
*) Galenik ist die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.