Meerkohl: Mehr vom Kohl
Meerkohl Crambe maritima lässt sich sogar mehrfach nutzen: Ganz früh im Jahr erntet man die gebleichten Triebe, später die Blütenknospen und wenn man ihn blühen lässt, hat man auch noch Blüten für die Vase (und für die Nase). Erstaunlich, dass dieses Gemüse so wenig verbreitet ist.
Tipps für den Anbau
Jungpflanzen verwenden, da bei der Anzucht aus Saatgut die Erfolgsquote erfahrungsgemäss gering ist.
Einmal gepflanzt, gibt Meerkohl nicht mehr viel zu tun. Im ersten Jahr lässt man ihn in Ruhe.
Ab dem zweiten Jahr fängt man im frühen Frühjahr – sobald die ersten Gänseblümchen blühen – mit dem Bleichen an. Dazu stülpt man einen grossen Topf, einen dunklen Kessel oder eine schwarze Mulchfolie über den Wurzelansatz. Zwei bis vier Wochen später können die ersten gebleichten Triebe geerntet werden. Sie kommen noch früher als Grünspargel auf den Tisch und erinnern geschmacklich nur entfernt an Kohl.
Nach der Triebernte setzt man den Meerkohl wieder dem Licht aus. Ein paar Wochen später können die Blütenknospen geerntet werden. Sie haben die Grösse von Mini-Broccoli und werden genau wie diese zubereitet.
Ein paar Blütentriebe sollte man lassen, um sich später noch an den Blüten zu erfreuen. Die sind nicht nur schön und bei Bienen beliebt, sondern duften auch noch unglaublich süss nach Honig. Und in der Vase halten sie sich gut. Was will man mehr?
Text und Fotos: Eveline Dudda