Das Oktober-Heft
Inhaltsverzeichnis
INSPIRATIONEN
Gegen den Herbstblues
ARBEITEN IM OKTOBER
Saisontipps
Kolumne
Saat- und Pflanzkalender
GÄRTNERN OHNE GARTEN
Wintervorbereitung: weniger ist mehr
PERSÖNLICH
Szenenwechsel: Zwischen Popkultur und Pflanzenwelt
WISSEN
Waldgärten
Das Ur-Anbausystem
Fruchtbare Etagen
Reich an Arten
Von zwei, die auszogen, einen Waldgarten anzulegen
Auf das Innere kommt es an
FAUNA IM FOKUS
Netzwerkerinnen
ENGAGEMENT
Die SUGi-Revolution lässt Bäume wachsen
GRÜNE AGENDA
Ausflugstipps
STANDPUNKT
Hochbeete: die neuen Bünzli-Gärten
EDITORIAL
Königsdisziplin
Liebe Leserin, lieber Leser
Mein Traum ist es, einen Waldgarten anzulegen. Doch wäre das in einem privaten Garten, wie ich einen habe, überhaupt möglich? Wie gross muss die zu bewirtschaftende Fläche sein, damit dieses sich selbst erhaltende Ökosystem funktioniert? Hier in der Schweiz, und vor allem im urbanen Raum, sind freie Grünflächen rar, da oft schon zubetoniert und damit versiegelt. Aber es gibt Hoffnung für uns Hobbygärtnerinnen in der Stadt, wie die Belgierin Elise van Middelem mit ihrem SUGi-Projekt beweist.
Sie setzt genau dort an, im städtischen Raum. Mit ihren Miniwäldern will sie der urbanen Gesellschaft die Natur wieder näherbringen (Seite 40).
Viel mehr Raum für Waldprojekte bieten ländliche Gebiete, vor allem auch im südlichen Teil Europas, wie am Beispiel der Balearen zu sehen ist. Auf Mallorca planen die Schweizerin und Urban-Roots-Gründerin Scarlet Allenspach sowie der aus Holland stammende Waldgartenpionier Frits Deemter zwei verschiedene Waldgartenprojekte. Wieso ausgerechnet dort, liest Du im Doppelinterview ab Seite 30.
Waldgärten sind keine neumodische Entdeckung. Funde belegen ihre Existenz schon in der Mittelsteinzeit. Dies beschreibt unser Autor Florian Hurtig und macht mit seinen Recherchen über das Ur-Anbausystem spannende Quervergleiche zwischen der früheren Selbstversorgungskultur und den grossflächigen Anbaumethoden von heute (Seite 22). Er erklärt, wie die Art der Landnutzung mit der gesellschaftlichen Ordnung zusammenhängt und warum dies uns dahin gebracht hat, wo wir jetzt stehen – Monokulturen versorgen die stetig wachsende Bevölkerung, die weit entfernt von der Natur ihre Lebensmittel beim Grossverteiler einkauft.
Artenreiche Waldgärten – und seien sie noch so klein – haben definitiv das Potenzial, unser Verständnis für die Natur und ihre Kreisläufe zu fördern und eine neue Verbundenheit mit der Natur zu schaffen.
Deine Redaktion
Tanja Keller