Foto: Michael Hartwell.Lausanne Jardins24
Die auf Initiative der Stadt Lausanne entstandene und mit Unterstützung der Association Jardin Urbain durchgeführte Veranstaltung Lausanne Jardins ist seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1997 zu einem Leuchtturmprojekt der Hauptstadt des Kantons Waadt avanciert. Einmal pro Legislaturperiode wird für vier Monate eine Reihe von Gärten – einige davon temporär, andere dauerhaft – im öffentlichen Raum installiert.
Bei der diesjährigen Veranstaltung dreht sich alles ums Wasser in all seinen Zuständen, gleich ob flüssig, verdunstet, benutzt oder sublimiert. Wasser spielt angesichts der Herausforderungen des Klimawandels eine Schlüsselrolle: Es trägt zu unserem Wohlbefinden bei und schützt die Biodiversität in den Städten. Lausanne Jardins 2024 will uns vor Augen führen, welch zahlreichen Dienste uns diese Ressource erweist: als Trinkwasser, aber auch als Transportmittel, als Ort für Freizeitvergnügungen und zur Erfrischung, als Biotop mit einer reichen Artenvielfalt, als Energiequelle und vieles mehr.
Lausanne Jardins bietet aber auch die Gelegenheit, innezuhalten und über die Stadt nachzudenken. Die Ufer des Sees wurden 60 Jahre nach der Expo64 in ein städtisches Experimentierfeld verwandelt. Hier werden Anstösse gegeben, um über einen intelligenten Umgang mit Wasser in der Stadt zu reflektieren. Was ist aus den Flüssen von Lausanne geworden, die einst durch die Stadt flossen? Welche Rolle spielt das Wasser zur Milderung des städtischen Klimas? Was ist die Schwammstadt? Welche Zukunft haben die Ufer des Genfersees in Lausanne? Die Gärten treten – mal poetisch, maldidaktisch oder spielerisch – mit der Stadt zu diesen Themen in einen Dialog.
Die Ausgabe von Lausanne Jardins im Jahr 2024 findet erstmals entlang den innerstädtischen Ufern des Genfersees statt. Die Wegführung erstreckt sich über sechs Kilometer zwischen den beiden Flüssen, welche die Stadt säumen, nämlich die Vuachère im Osten und die Chamberonne im Westen. «Sechs Projekte aus dem Entwurfsmodul im 6. Semester des Bachelor-Studiengangs Landschaftsarchitektur haben wir für die internationale Gartenausstellung ‹Lausanne Jardins› eingereicht. Zwei wurden ausgewählt und kamen zur Ausführung», sagt Andrea Cejka, Professorin am ILF Institut für Landschaft und Freiraum der OST – Ostschweizer Fachhochschule.
Der Rundgang von Lausanne Jardins 24 ist vom 15. Juni bis zum 5. Oktober rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Vier geschichtsträchtige Rundwege können jeden Samstag und Sonntag bei Führungen ohne Voranmeldung entdeckt werden. Im Lauf des Sommers werden zahlreiche Aktivitäten angeboten: Workshops, die zur Entdeckung der Artenvielfalt vor Ort einladen, wie etwa beim Fluss Chamberonne, Spaziergänge, bei denen die Geschichte verborgener Wasserläufe geschildert wird oder die die Herausforderungen der Wasseraufbereitung thematisieren, Ausflüge mit Tauchermaske und Schnorchel, um die Unterwasserflora zu entdecken. Ein Abstecher zu der Kulturplattform der EPFL namens Archizoom jenseits des Ufers wird mit der Ausstellung «Water designs: l’eau dessine la ville» verzaubern. Ein Programm rund ums Wasser für jede und jeden!